Sofortmaßnahmen für die Gelbbauchunke in Westthüringen
Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) war in Thüringen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts weit verbreitet. Seitdem haben sich die Bestände der Art kontinuierlich verschlechtert und sie gilt heute in Thüringen als „vom Aussterben bedroht“. Für den Rückgang der Art sind allem der flächendeckende Verlust und die Zerstörung des Lebensraums verantwortlich.
Mai 2017 bis August 2019
Projektziel:
Bestandserfassung der Gelbbauchunke in Westthüringen und Sicherung der noch vorhandenen Bestände
Ziele des Projekts
Um der negativen Bestandsentwicklung der Gelbbauchunke in Westthüringen entgegenzuwirken, hatte das Projekt folgende Ziele:
- Eine detaillierte Erfassung der noch vorhandenen Bestände der Gelbbauchunke und deren Lebensräume.
- Die Planung und Umsetzung von Habitatmaßnahmen zur Sicherung der aktuellen Bestände.
- Eine projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit um Land- und Forstwirtschaft sowie die breite Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren.
Das Projektgebiet umfasste den historischen Verbreitungsschwerpunkt der Gelbbauchunke in Westthüringen und erstreckte sich von Gerstungen im Südwesten bis nach Mühlhausen im Nordosten.
Ausführliche Informationen zur Gelbbauchunke finden Sie auf der Seite des Amphibien- und Reptilienschutzes in Thüringen (ART) e. V.
Schwerpunkt des Projekts war die Bestandserfassung sowie die Planung und Umsetzung von Habitatmaßnahmen. Für die Bestandserfassung wurde intensiv nach der Gelbbauchunke gesucht. Zudem wurde anhand einer Fang-Wiederfang-Untersuchung ermittelt, aus wie vielen Individuen die Bestände bestehen. Ergebnis war, dass es nur noch sieben Bestände der Gelbbauchunke in Westthüringen gibt. In drei weiteren ehemaligen Beständen konnten nur einzelne Tiere nachgewiesen werden.
Die Habitatmaßnahmen für die Gelbbauchunke bestanden hauptsächlich aus der Anlage von Kleinstgewässern als Laichhabitat und der Schaffung von Rohboden im Umfeld der Kleinstgewässer. Für die Planung und Umsetzung von Habitatmaßnahmen wurden während des Projekts Flächen gesucht und Absprachen mit den Eigentümern, Nutzern und Behörden getroffen, um die Umsetzung zu ermöglichen. Im Rahmen des Projekts wurden 400 potenzielle Laichgewässer an 20 Standorten angelegt.
Zudem sollte im Rahmen des Projekts ein Anschlussprojekt erarbeitet werden, um den Schutz der Gelbbauchunke in Westthüringen fortführen zu können.
Projektträger:
Wildtierland Hainich gGmbH
Projektpartner:
- Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal
- Nationalpark Hainich
- Amphibien- und Reptilienschutz in Thüringen (ART) e. V.
- Natura 2000-Station Auen, Moore, Feuchtgebiete
Hier investieren Europa und der Freistaat Thüringen in die ländlichen Gebiete.
Amphibienprojekte
- Telefon:
- 036254851186
- E-Mail:
- burmeister@wildtierland-hainich.de