Optimierung von Kalktuffquellen auf den Muschelkalkplatten in West- und Nordthüringen
Auf den Muschelkalkplatten von Nord- und Westthüringen im Bezugsraum der Natura 2000-Station Unstrut-Hainich/Eichsfeld (UHE) findet sich ein Verbreitungsschwerpunkt von Kalktuffquellen. An den Quellbächen bilden sich hier durch die Wiederausfällung von Kalk oft feste Kalksinter- und poröse Kalktuffstrukturen, die diesen einzigartigen Lebensraum charakterisieren. Deren Erhaltungszustand galt allerdings als ungünstig bis unzureichend.
Juni 2017 bis Juni 2020
Projektziel:
Aufnahme und Bewertung der Kalktuffquellen, Umsetzung erster Optimierungsmaßnahmen, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit
Ziel des Projektes
In einer Kooperation zwischen der Wildtierland Hainich gGmbH und der ThüringenForst AöR verfolgte das ENL-Projekt den Schwerpunkt, in acht ausgewählten FFH-Gebieten und deren Randbereichen Kalktuffquellen zu erfassen, Beeinträchtigungen aufzuzeigen und anschließend an stark beeinträchtigten Quellen Verbesserungsmaßnahmen durchzuführen.
Folgende Ziele waren maßgeblich:
- Die flächendeckende Aufnahme und Bewertung der Kalktuffquellen; die Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs und Umsetzung dieser Maßnahmen an zehn ausgewählten, in ihrem Erhaltungszustand besonders beeinträchtigten, Kalktuffquellen
- Sensibilisierung und Schulung der Revierleiterinnen und Revierleiter im Umgang mit Kalktuffquellen
Zu Beginn des Projektes lag der Schwerpunkt auf der Ermittlung, Begehung und Kartierung der Kalktuffquellen im Projektgebiet. Waren zum Projektstart lediglich 29 Kalktuffquellen für das Projektgebiet dokumentiert, konnten so im Laufe der Erfassung 93 Quellen begangen und kartiert und hinsichtlich ihrer Beeinträchtigungen bewertet werden.
Anhand des erstellten Maßnahmenkataloges wurden so erste Optimierungsmaßnahmen an Kalktuffquellen durchgeführt, z. B. Behebungen von Sohlvertiefungen, Müllentfernungen, Rückbau illegaler Verrohrungen und Sohlabstürzen, Furtbau zur Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit.
Das Projekt wurde begleitet durch eine intensive Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Durch eine Schulung von Revierleiter- und Forstwirtschaftsmeisterinnen und -meister sollten diese in die Lage versetzt werden, Kalktuffquellen zu erkennen und bei forstwirtschaftlichen Arbeiten zu berücksichtigen.
Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt durch Prof. Dr. Arndt, Professor für Angewandte Ökologie der Hochschule Anhalt sowie durch eine Bachelorarbeit (Makrozoobenthos-Untersuchungen an Kalktuffquellen).
Hier investieren Europa und der Freistaat Thüringen in die ländlichen Gebiete.
Projekt "Kalktuffquellen und kalkreiche Niedermoore"
- Telefon:
- 036254851186
- Mobil:
- 017634556351
- E-Mail:
- jan.lanvers@wildtierland-hainich.de