Delegation aus dem Thüringer Wald zu Gast in den Eichsfelder Kalktuffquellen
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Am 06. November 2024 besuchten Mitarbeitende des Naturparks Thüringer Wald, des Landschaftspflegeverbandes Thüringer Wald und der Natura 2000-Station Thüringer Wald den Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal.
Gemeinsam mit Dr. Juliane Vogt und Jan Lanvers von der Natura 2000-Station Unstrut-Hainich/Eichsfeld wurde die Kalktuffquelle Wagental bei Martinfeld (Eichsfeld) besichtigt. Stationsleiterin Dr. Juliane Vogt stellte dort die Station und aktuelle Projekte vor.
Jan Lanvers erzählte von seinem ENL-Projekt „Management von Kalkniedermoorkomplexen und Kalktuffquellen“ und erklärte auch die besonderen Bedingungen, die es braucht, um eine Kalktuffquelle entstehen zu lassen. „Scheinbar sind die Bedingungen für die Entstehung von Kalktuffquellen hier im Eichsfeld besonders gut“, führt Lanvers aus und verweist darauf, dass 2017 noch 29 Standorte bekannt waren. Die Natura 2000-Station hat seitdem über 100 weitere Quellen kartiert – und wahrscheinlich sind es noch viel mehr.
Biologe Arne Willenberg vom Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal, der die Kalktuffprojekte seit Beginn an fachlich unterstützt, führte zudem aus, dass neben der Geologie wohl auch der subatlantische Klimaeinfluss das Eichsfeld zu einem „Hotspot“ von Kalktuffquellen macht.
„Anders als die Kalkniedermoore, die regelmäßig gemäht werden müssen, braucht ein intakter Kalktuffquellbach eigentlich keine Pflege“, erläuterte Lanvers. „Bedroht sind die Lebensräume aber durch Grundwasserabsenkungen, Fassungen und Verrohrungen sowie Nährstoff- und Pestizideinträge oder auch schlicht durch Naturfrevel wie Müllablagerungen“. Die Kalktuffquelle Wagental wurde in der Vergangenheit durch Mitarbeitende der Natura 2000-Station von einer großen Menge Müll wie Autoreifen, Folien u. a. befreit.
Abschließend schaute sich die Gruppe die malerischen Kalktuffbildungen vor Ort an. „Es sieht ein bisschen unwirklich, fast märchenhaft aus“, schwärmte Jan Lanvers. Wie bestellt fand die Gruppe neben dem Quellbach noch einen Feuersalamander, der für die Reproduktion auf solche sauberen, strukturreichen Quellbäche angewiesen ist.