CAP4GI Common Agricultural Policy for Green Infrastructure

Hebel und Potenziale in der Gemeinsamen Agrarpolitik für eine bessere Unterstützung von grüner Infrastruktur, Biodiversität und Ökosystemleistungen

Feldrain als Maßnahme für den Naturschutz (Autor: Marcel Komischke)
Feldrain als Maßnahme für den Naturschutz (Autor: Marcel Komischke)

Ziele des Projektes

Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) gehört zu den wichtigsten Aufgabenfeldern der EU. Im Laufe der Jahre wurde sie immer wieder umgestaltet und wechselnden Erfordernissen angepasst. In der Gegenwart gehören der Verlust der Artenvielfalt, der Klimawandel sowie die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen zu den größten Herausforderungen für die GAP. Das Projekt CAP4GI untersucht zusammen mit Landwirten und Wissenschaftlern die Frage, ob die Förderangebote der neuen GAP (Förderperiode 2023 - 2027) ausreichen, um die Ökosysteme wirksam zu unterstützen und so gestaltet sind, dass sie von den landwirtschaftlichen Betrieben auch angenommen werden. Das Projekt verfolgt das Ziel, Möglichkeiten zur Verbesserung der ökologischen Effektivität von Agrarumweltmaßnahmen und deren Akzeptanz durch die Landwirte im Rahmen der GAP zu identifizieren und an die politischen Entscheidungsträger weiterzugeben.

Vorgehen und Inhalte

Um dieses Ziel zu erreichen, werden von der Wildtierland Hainich gGmbH in drei unterschiedlichen landwirtschaftlichen Regionen Thüringens (Eichsfeld, Thüringer Becken, Buntsandsteingebiet bei Jena) partizipative Austauschplattformen mit je zehn Landwirten eingerichtet und regelmäßige Treffen durchgeführt (ein jährliches Treffen auf regionaler Ebene und eines auf Landesebene). Zum Vergleich bauen unsere Partner von der Bodensee-Stiftung drei Plattformen in Baden-Württemberg auf.
Unterstützt wird das Projekt von Wissenschaftlern der Universität Rostock (Agrarökonomie) und vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig durch Analysen der sozioökonomischen Situation der landwirtschaftlichen Betriebe (Uni Rostock) und der ökologischen Effektivität von Agrarumweltmaßnahmen (UFZ).
Hierzu gehören qualitative Interviews bei den Plattformtreffen, in denen die Landwirte ihre Präferenzen, Abneigungen und Kritikpunkte bezüglich Agrarumweltmaßnahmen angeben können, und quantitative Interviews in den einzelnen Betrieben, um eine individuelle Kosten/Nutzen-Analyse für Umweltmaßnahmen vorzunehmen. In Auswahlexperimenten geht es darum, die Akzeptanzkriterien von Landwirten für Umweltmaßnahmen zu verstehen.
Die Ergebnisse aus diesen Studien werden in ein Computermodell einfließen, um Szenarien zu entwickeln, von denen Ökosysteme und landwirtschaftliche Betriebe gleichermaßen profitieren können. Ein Monitoring von Tier- und Pflanzenarten in den Projektregionen, gepaart mit einer Modellierung ihrer Entwicklung unter den verschiedenen Bedingungen der Auswahlexperimente ergänzen das Projekt und dienen der Unterstützung der Landschaftsplanung.
Die Ergebnisse und Lösungsansätze des Projekts sollen aufgearbeitet, veröffentlicht und den politischen Entscheidungsträgern, Verbänden, NGOs sowie den Ministerien auf Bundes- und Länderebene zur Verfügung gestellt werden. Dabei übernimmt der Deutsche Naturschutzring die Kommunikation. Die Projektkoordination liegt beim Institut adelphi.

 

Projektwebseite: https:\\cap4gi.de

Projektlaufzeit

11/2021 bis 10/2024

Dr. Ronald Brudler

Projektmanager „CAP4GI" und Natura 2000-Referent
Telefon: 036254/851186
Mobil: 0159/04799975

ronald.brudler@wildtierland-hainich.de


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